Bemerkung: Das Original ist neuer als diese Übersetzung.
Vergleich von Software-Lizenzen
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Leute, die mit Open Software zu tun haben, neigen dazu, eine ausgeprägte Meinung über Lizenzen zu entwickeln. Anfänger kümmert das nicht so sehr, da sie viel mehr daran interessiert sind, ihr aktuelles Problem zu lösen und nicht verstehen, was die langfristigen Folgen der Wahl einer Software mit einer bestimmten Lizenz sein können. (Es ist sogar sehr zweifelhaft, ob Leute, die keine ausgeprägte Meinung zu Lizenzen haben, alle Nuancen verstehen.)
Über die Jahre haben einige Lizenzen Berühmtheit erlangt, weil sie den Software-Autoren die Kontrolle über ihre Arbeit geben, die sie sich wünschen. Man findet immer noch häufig Software, die kein sichtbares Copyright besitzt oder eine Lizenz beinhaltet, die der Autor für seine Bedürfnisse geschrieben hat. Letzteres kann für die Distributoren der Software (für solche im Internet als auch für CD-Verkäufer) ziemlich ärgerlich sein, da viele dieser Lizenzen weit verbreitete Fehler enthalten, die es schwer machen, die Software zu verteilen.
Die nun folgende Liste enthält übliche Freie
Software-Lizenzen (frei im Sinne von Freiheit, nicht von gratis) und
einige gute und schlechte Punkte dabei. Es sind nur die Punkte
aufgeführt, die in der Diskussion um die Lizenzen wichtig
sind. Ebenso gibt es Punkte, die unter GUT/SCHLECHT
aufgeführt sind – sie sind gut oder schlecht je nach
Standpunkt.
- Die GNU General Public License (GPL).
ZUSAMMENFASSUNG: Die Quellen müssen verfügbar gemacht werden; die Software kann verkauft werden; abgeleitete Arbeiten müssen die selbe Lizenz tragen.
GUT: Es gibt gute Gründe, dass diese Lizenz die am weitesten verbreitete für Freie Software ist. Sie leistet guten Schutz für die Rechte der Software-Entwickler und die Verfügbarkeit der Quellen garantiert den Benutzern, dass sie sich keine Sorgen um die zukünftige Unterstützung machen müssen.
GUT/SCHLECHT: Software, die unter Benutzung der GPL veröffentlicht wird, kann nicht in kommerzielle Software eingebaut werden. Ob das wirklich schlecht ist, hängt von Ihrem Standpunkt ab. Personen, die kommerzielle Software entwickeln, sind oft frustriert, wenn es eine Lösung für ihr Problem gibt, die aber wegen Lizenz-Problemen nicht genutzt werden kann. Natürlich können sie sich immer noch mit dem Autor in Kontakt setzen und versuchen, ob sie eine Version unter einer anderen Lizenz kaufen können. Die Meisten, die Software unter den Bedingungen der GPL veröffentlichen, empfinden diese Einschränkung nicht als Nachteil, da sie es anderen erlaubt, die Software zu verwenden und zu verbessern, während sie (für alle praktischen Zwecke) verhindert, dass wiederum andere Leute Geld aus ihrer Arbeit ohne die Erlaubnis der Autoren schöpfen. - Artistic License
http://language.perl.com/misc/Artistic.html.
ZUSAMMENFASSUNG:
GUT:
SCHLECHT: - Lizenz nach BSD-Art.
ZUSAMMENFASSUNG: Sowohl der Quellcode als auch die Binär-Pakete müssen die Lizenz enthalten; Werbung muss den Entwickler, der in der Lizenz genannt wird, anerkennen.
GUT/SCHLECHT: Firmen, die ein Programm allgemein zugänglich machen wollen (möglicherweise gratis), ohne die Quellen zu veröffentlichen, greifen oft zu dieser Lizenz. Ein gutes Beispiel ist eine Firma, die Treiber zu einer Grafik-Karte herausgeben will. Verfechter von Open Source würden sowieso die Herausgabe der Hardware-Spezifikation vorziehen. Falls die Entwicklung von Treibern für XFree86 hier bezeichnend ist – XFree86 hat die besten Treiber bei vorhandenen Quellen geschrieben. Firmen lassen ihr Produkt schlecht aussehen, wenn sie nur proprietäre Treiber herausgeben, die erst noch langsam und fehlerhaft sind. Sie können auch Entwicklungskosten sparen, wenn sie andere Leute den Treiber für ihre Hardware entwickeln lassen.
GUT/SCHLECHT: Jeder kann den Quellcode nehmen, ihn verändern und das Resultat dann herausgeben, ohne die Veränderungen zu veröffentlichen. Ob Sie denken, das sei gut oder schlecht, ist eine persönliche Einschätzung.
Einige weit verbreitete Fehler in selbstgeschriebenen Lizenzen:
- Entweder Verbot oder Einschränkung des
gewinnorientierten Verkaufs der Software. Das macht es
schwierig, die Software auf CD zu vertreiben. Manche Leute machen
auch den Fehler, schwammige Begriffe wie zum Beispiel
zu vernünftigem Preis
(reasonable cost
) zu verwenden. Besser ist es, einfach eine der obigen Lizenzen zu verwenden, da sie den selben Zweck erfüllen, ohne solche begrifflichen Schwierigkeiten heraufzubeschwören. Die GPL zum Beispiel hält die Kosten dadurch niedrig, dass sie jedem das Verteilen erlaubt – hier regulieren die Marktkräfte. Wenn einer eine CD mit hoher Gewinnspanne verkauft, wird es nicht lange dauern, bis Konkurrenten zu einem günstigeren Preis in den Verkauf einsteigen.
Beachten Sie: die Artistic License benutzt den Begriffvernünftige Kopier-Gebühr
(reasonable copying fee
), relativiert ihn aber, so dass er weniger schwammig ist. - Verbot, eine veränderte Version der Software zu verteilen. Dies behindert das Verteilen der Software durch gewisse Gruppen. Zum Beispiel Debian: Da wir kompilierte Software verteilen, ist es oft nötig, die Quellen zu verändern, damit die Software kompiliert oder damit sie dem Dateisystem-Standard entspricht. Wenn wir das machen, dürfen wir die Software anschließend nicht mehr verteilen.
- Alle Veränderungen müssen dem Autor mitgeteilt
werden. Obwohl es an sich eine gute Idee ist,
Veränderungen/Verbesserungen dem Autor zu melden, damit
sie an ein größeres Publikum verteilt werden
können, kann dies als ein Muss zu verlangen allerdings
Probleme bereiten. Wie viele Leute wissen schon, wo sie sich in
fünf Jahren aufhalten? Besser ist, wenn man schreibt, dass
alle Veränderungen dem Autor mitgeteilt werden
sollten. Die meisten Leute werden sich daran halten.
So eine Klausel wird üblicherweise eingefügt, um Absplitterungen vom Projekt zu verhindern. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass Absplitterungen bei weiterlaufender Entwicklung des Projekts nur dann erfolgreich sind, wenn auch andere Kräfte spaltend wirken. - Die Software im öffentlichen Eigentum
(
Public Domain
) platzieren, dann aber Einschränkungen hinzufügen (so wie zum Beispiel keinen gewinnorientierten Verkauf zu erlauben). Entweder ist etwas öffentliches Eigentum oder es ist es nicht – es gibt keine Zwischenebenen. Solche Lizenzen sind bedeutungslos und es ist wahrscheinlich, dass die zusätzlichen Einschränkungen vor Gericht nicht durchkommen.