Debian-Installer Etch Beta 3
11. August 2006
Das Debian-Installer-Team ist stolz darauf, die dritte Beta-Veröffentlichung des Installers für Debian GNU/Linux Etch bekanntzugeben.
Wichtige neue Funktionen, die in dieser Veröffentlichung hinzugefügt wurden
- Option, um auf i386 und Amd64 mit einer graphischen Benutzeroberfläche zu installieren. Für PowerPC ist diese Option experimentell.
- Unterstützung für die Einrichtung von verschlüsselten Partitionen während der Installation.
Beide Funktionalitäten haben derzeit einige Einschränkungen. Lesen Sie die Abschnitte unten für weitere Informationen!
Andere Verbesserungen im Installer
- Erste Veröffentlichung, die die Amd64-Architektur von den offiziellen Debian-Spiegeln installiert.
- Der Installer hat jetzt brltty-Unterstützung in den regulären Images für i386, Amd64 und Powerpc, was die Zugänglichkeit für Sehbehinderte verbessert.
- Diese neue Version des Installers verwendet und installiert den 2.6.16-Kernel.
- Zusätzlich zu den Architekturen die bereits umgestellt wurden, ist 2.6 jetzt der Standardkernel für Sparc, Mips, Mipsel und S/390.
- Verbesserte Installation von CD-ROM. Die Installation ist auch ohne automatisch einen Netz-Spiegel als Quelle zu überprüfen wieder möglich.
- Verbesserte Überprüfungen während der Spiegelauswahl, um zu bestimmen, ob der Spiegel für die zu installierende Architektur gültig ist.
- Für Experten oder voreingestellte Installationen ist es jetzt möglich, das System mit Sudo anstelle eines Root-Passworts einzurichten.
- Modulparameter können von der Boot-Eingabeaufforderung im Format
<Modulname>.<Parameter>=<Wert>
.
eingegeben werden. Auf diesem Weg übergebene Parameter werden für das installierte System erhalten. - Für einige häufige Boot-Optionen kann eine Kurzform verwendet
werden1).
Beispiele:fb=false
fürdebian-installer/framebuffer=false
priority=medium
fürdebconf/priority=medium
- Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit in der LVM- und Software-RAID-Einrichtung1).
- Automatische Partitionierung unter Verwendung von LVM kann jetzt voreingestellt werden1).
- Architektur-spezifisch:
- Sparc: automatische Erkennung von Sbus-Geräten
- Sparc: Software-RAID-Unterstützung
- Hinzunahme der folgenden Sprachen: Irisch.
- Zusätzliche Sprachen, die nur im graphischen Installer unterstützt werden: Bengalisch, Dzongkha, Georgisch, Hindi, Khmer, Nepalesisch, Punjabi (Gurmukhi), Tamil und Thai.
Bekannte Probleme in dieser Veröffentlichung
- Die Größenveränderung von Partitionen mittels Partman kann zu Datenverlust
führen, falls der Anfangssektor der Partition nicht am Anfang eines
Zylinders ist.
Dies wurde insbesondere für NTFS-Partitionen, die während einer Installation von Windows Vista Beta 2 erstellt wurden, beobachtet. Die Größenveränderung von NTFS-Partitionen, die von älteren Windows-Versionen erstellt wurden, sollte noch funktionieren. - Keine Unterstützung für Installationen von Diskette auf i386. An der Unterstützung der Installation von Diskette mit 2.6er-Kerneln wird gearbeitet.
- Minimale USB-Stick-Kapazität für hd-media-Installationen ist jetzt 256 MB.
- Es gibt Benutzerfreundlichkeitsprobleme für S/390-Installationen.
- Es gibt noch verschiedene Probleme für einige PowerPC-Unterarchitekturen.
Lesen Sie die Errata für Details und eine komplette Liste der bekannten Probleme.
Unser Dank geht an alle, die zu dieser Veröffentlichung beigetragen haben. Diesmal insbesondere an Bastian Blank für seine Arbeit, um S/390 auf einen 2.6er-Kernel umzustellen.
Installations-CDs, andere Medien, Errata und alles weitere finden Sie auf unserer Website.
Hinweise
- Diese Änderungen sind in der Entwicklungsversion der Installationsanleitung dokumentiert.
Graphische Benutzeroberfläche
Für i386 und Amd64 ist der graphische Installer auf allen CD-Images und für
hd-media-Installationen verfügbar. Um ihn zu verwenden, müssen Sie den
Installer mit installgui booten.
Zusätzlich sind spezielle mini.iso-Images verfügbar, die
standardmäßig in den graphischen Installer booten (suchen Sie nach
gtk-miniiso von den Links auf andere Images
).
Für PowerPC und PowerPC64 ist der graphische Installer nur als experimentelles mini.iso-Image verfügbar. Der Hauptgrund hierfür ist, dass Tests Probleme auf verschiedenen Maschinen gezeigt haben, und wir daher glauben, dass er für den allgemeinen Einsatz noch nicht stabil genug ist.
Der graphische Installer ist funktional identisch mit dem regulären Installer,
mit der Ausnahme der Unterstützung der Verschlüsselung (siehe unten). Eine
seiner wirklichen Vorteile ist es, dass er die Installation in neun neuen
Sprachen erlaubt, die vom regulären Installer nicht dargestellt werden
können.
Uns ist bewusst, dass der graphische Installer noch auf Hochglanz gebracht
werden muss. Ein Teil davon ist für direkt nach dieser Veröffentlichung
geplant: eine Aktualisierung auf neuere Bibliotheken wird eine bessere
thematische Anpassung (theming
) erlauben.
Die graphische Benutzerschnittstelle läuft auf VT5. Um die Konsolen von der
graphischen Benutzerschnittstelle zu ändern, müssen Sie Strg+Alt+F2
verwenden (für die Debug-Shell), genau wie beim Wechsel von Konsolen aus X.
Um zurückzuspringen, verwenden Sie Alt-F5.
Beachten Sie, dass auf Amd64 das Wechseln der Konsolen nicht
möglich ist, da dies die Oberfläche zum Absturz bringt. Dies ist ein
bekannter Fehler, von dem wir hoffen, ihn vor der Veröffentlichung von Etch
zu beheben.
Der graphische Installer verwendet directfb. Für i386 und Amd64 benötigt dies
derzeit einen speziellen Boot-Parameter zum Arbeiten:
video=vesa:ywrap,mtrr. Alle Images haben diesen Parameter bereits in
der Bootloader-Konfiguration enthalten, aber Sie müssen ihn selbst hinzufügen,
falls Sie das hd-media/gtk-Image aus Ihrem eigenen Bootloader heraus booten
wollen.
Der Installer ist so entwickelt, dass er in einer Auflösung von 600x800
arbeitet; hierzu ist der Boot-Parameter vga=788 standardmäßig für
die graphischen Installer-Images gesetzt.
Einrichtung von verschlüsselten Partitionen
Wie verschlüsselte Partitionen während der Installation eingerichtet werden, ist in der Installationsanleitung dokumentiert.
Da dies die erste Veröffentlichung ist, die Unterstützung für verschlüsselte Partitionen enthält, werden Sie gebeten, diese Option mir Vorsicht zu verwenden und sicherzustellen, dass das entstandene System korrekt aufgesetzt ist, bevor Sie ihm wichtige Daten anvertrauen.
Bitte beachten Sie die folgenden bekannten Probleme:
- Der graphische Installer bietet nur eingeschränkte Verschlüsselungsunterstützung. Insbesondere können keine Zufallsschlüssel für dm-crypt-, GnuPG-Schlüsseldateien und loop-AES verwendet werden. Andere Teile sollten möglich sein, sind aber zu großen Teilen für graphische Installationen nicht getestet worden.
- Falls Sie mit einer nicht-englischen Lokalisierung installieren, werden
nicht-ASCII-Zeichen, die als Teil einer Passphrase eingegeben werden,
nicht korrekt gehandhabt. Das installierte System verwendet eine andere
Tastaturabbildung (
keymap
) und wird nicht in der Lage sein, diese Zeichen zu erkennen. - Der Installer verhindert nicht die Einrichtung von unverschlüsselten Swap-Bereichen, nachdem verschlüsselte Datenträger konfiguriert wurden. Diese Art der Systemeinrichtung sollte vermieden werden, da die Verschlüsselung aufgrund von Verschlüsselungsschlüsseln, die auf die Platte gelangen könnten, kompromittiert werden könnte.