Debian Weekly News - 25. Januar 2005
Willkommen zur 4. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Marc Haber gab experimentelle, gegen db4.2 gelinkte Exim4-Pakete bekannt, die später in Sarge/Sid eingehen sollen. OSNews zeigt einen Leitfaden von Luis Lima zur Verwendung des neuen Debian-Installers zum Installieren von Debian.
Sarge Veröffentlichungsprozess – Aktualisierung. Steve Langasek schickte eine Aktualisierung über den Veröffentlichungsprozess für Debian 3.1 ein. Er berichtete, dass KDE 3.3 zu Sarge hinzugefügt worden sei und dass ein Upload von einem Portierer für Perl stattgefunden habe, womit die Anzahl der veröffentlichungskritischen Fehler um ca. 60 Fehler reduziert wurde. Er legte auch dar, dass bei testing-proposed-updates und testing-security Fortschritt erzielt worden sei, aber immer noch auf Infrastruktur gewartet werde.
Status-Aktualisierung für das volatile-Archiv. Andreas Barth berichtete über den Status von debian-volatile. Dieses inoffizielle Archiv ziele auf die Unterstützung schnell-veränderlicher Pakete wie Spam-Filter, Virenscanner und ähnliches für stabile Debian-Veröffentlichungen ab. Er und sein Team hätten die Infrastruktur und die Spiegel dafür aufgesetzt. Das erste Paket, whois, sei für den debian-volatile-Bereich von Woody akzeptiert worden.
Binärpakete umbenennen. Jay Berkenbilt wollte ein Paket umbenennen, um die Version im Namen loszuwerden. Um dies zu erreichen, plante er, ein neues Quellpaket zu erstellen und die alten Pakete in reine Übergangspakete umzuwandeln. Anthony Towns erklärte, dass der Name des Bibliothekspakets nicht mit deren Soname übereinstimmen müsse und dass kein Übergangspaket bereitgestellt werden müsse, wenn die Conflicts-, Provides- und Replaces-Felder sorgfältig erstellt würden.
Unterstützung für Devfs? Russell Coker erklärte, dass devfs in den Kernelquellen als obsolet erachtet werde und im Juli 2005 entfernt werde. Allerdings basiert der neue Installer darauf. Joey Hess bestätigte, dass Debian den Installer nicht durch große Änderungen, wie beispielsweise die nicht-Verwendung von DevFS, destabilisieren werde, bis Sarge veröffentlicht worden sei.
Änderung der Architektur eines Paketes. Jay Berkenbilt
fragte
sich, ob die Änderung von any
zu all
in einem
Debian-Paket manuelle Eingriffe erfordere. Santiago Vila
versicherte,
dass so ein Paket das Archiv sogar schneller erreichen sollte, da es für alle
11 Architekturen »instantan« gebaut werde.
Debian-Women-IRC-Treffen. Die Debian-Women-Gruppe hielt am 16. Januar ein IRC-Treffen ab. Das diskutierte Thema war: »Wie werden Zweck und Ziele des Debian-Women-Projektes am besten denjenigen vermittelt, die Fragen dazu haben.« Vor dem Treffen wies Jérémy Bobbio auf die Frage hin, wie IRC-Treffen am besten organisiert und moderiert würden, im Speziellen wenn Personen anwesend seien, die Englisch nicht als Muttersprache sprächen. Das Treffen sei gut besucht gewesen und habe lebendige Diskussionen hervorgerufen. Notizen wurden von Colleen Hatfield aufgezeichnet.
Unberechtigte Änderungen an Zugriffsrechten. Otto Wyss
bemerkte, dass die Zugriffsberechtigungen für ein Programm, dem
er den setuid-Marker hinzugefügt hatte, ständig zurückgesetzt würden.
Peter Samuelson
trug
den geeigneten dpkg-statoverride
-Befehl bei und Maciej Dems
fügte hinzu, dass es besser sei
sudo zu verwenden.
Abhängigkeit von einem bestimmten Kernel-Paket. Martin Kittel fragte sich, ob es sinnvoll sei, eine Abhängigkeit zu einem bestimmten Kernel-Image-Paket zu deklarieren, denn es seien in einer früheren Diskussion Argumente vorgebracht worden, dass nicht alle Benutzer den Debian-Kernel installiert hätten. Antti-Juhani Kaijanaho erklärte, dass es die Aufgabe einer Abhängigkeit sei, die Installation eines weiteren Paketes sicherzustellen, so dass die bereitgestellten Inhalte genutzt werden könnten. Der Kernel sei ein anders gearteter Fall.
Mozilla-Foundation-Markenzeichen-Vorschlag. Gervase Markham von der Mozilla-Foundation schlug ein Markenzeichenabkommen für die Firefox- und Thunderbird-Pakete in Debian vor. Walter Landry wies darauf hin, dass die Menschen außerhalb von Debian die Pakete immer noch nicht legal modifizieren und weiterverbreiten dürften.
Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:
- DSA 645: cupsys – Ausführen beliebigen Codes.
- DSA 646: imagemagick – Ausführen beliebigen Codes.
- DSA 647: mysql – Unsichere temporäre Dateien.
- DSA 648: xpdf – Ausführen beliebigen Codes.
- DSA 649: xtrlock – Umgehung der Berechtigung.
- DSA 650: sword – Ausführen beliebigen Codes.
- DSA 651: squid – Diensteverweigerung.
- DSA 652: unarj – Mehrere Verwundbarkeiten.
- DSA 653: ethereal – Mehrere Verwundbarkeiten.
- DSA 654: enscript – Mehrere Verwundbarkeiten.
- DSA 655: zhcon – Unautorisierter Dateizugriff.
- DSA 656: vdr – Unsicherer Dateizugriff.
- DSA 657: xine-lib – Ausführen beliebigen Codes.
- DSA 658: libdbi-perl – Unsichere temporäre Datei.
Einen Blick wert. Das folgende Paket wurde kürzlich dem Unstable-Debian-Archiv hinzugefügt oder enthält wichtige Aktualisierungen.
- hplip – HP-Linux-Druck- und Bildzugriffs-System.
Verwaiste Pakete. 4 Pakete wurden diese Woche aufgegeben
und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 242 verwaiste
Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur
Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software
unterstützt haben.
Die vollständige Liste finden Sie auf den
WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum
Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser
Pakete übernehmen wollen.
- binstats – Statistikwerkzeug für installierte Programme. (Fehler #292019)
- goats – Ein Programm in der Art von Klebenotizen für GNOME2. (Fehler #290920)
- hanterm-classic – Ein weiterer X-Terminal-Emulator mit Hangul-Unterstützung. (Fehler #290921)
- hanterm-xf – X-Terminal-Emulator mit Hangul-Unterstützung. (Fehler #290919)
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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Helen Faulkner, Martin Zobel-Helas und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann und Florian Ernst übersetzt.